Brennpunkt Nah-Ost
Israelisches Militär tötet Demonstrantin im Westjordanland durch
Kopfschuss
Die
türkisch-US-amerikanische Staatsbürgerin
Aysenur Ezgi Eygi wurde bei
einer friedlichen Demonstration vor einer der illegalen israelischen
Siedlungen im Westjordanland am 06.09.2024 in Nablus durch einen
Kopfschuss getötet. Das israelische Militär behauptet, aus der
Demonstration seien Steine auf die Soldaten geworfen worden, und die
Soldaten hätten sich schützen müssen. Schützen durch Feuer in die
Demonstration, oder war es doch ein gezielter Schuss, wie im Falle der
Al Jazeera Reporterin Shireen Abu Akleh? In beiden Fällen ist hier das
generelle Problem des israelischen Militärs ersichtlich – es hat den
Sinn für die Ausgewogenheit der Mittel verloren, oder nie besessen. Auf
Demonstranten scharf zu schießen kann auf keinen Fall zur Beruhigung der
Lage beitragen – eher im Gegenteil – es ist Werbung für terroristische
Kräfte. Aber vielleicht ist dies ja auch bezweckt?
Doch was ist so Besonderes an Aysenur – sie war Türkin und hatte den
Mut für die Sache der Palästinenser auf die Straße zu gehen, zur
Unterstützung der Forderung nach dem Stopp des illegalen israelischen
Siedlungsbaus im Westjordanland. Sie hat diesen Mut mit ihren Leben
bezahlt. Doch warum kommt dieser Mord so explizit durch die sonst so
israelaffine Springerzeitung die "Welt" in unsere Presse? Sie hatte
neben der türkischen auch die US-Staatsbürgerschaft – die in diesem Jahr
über 600 anderen Getöteten wurden maximal summarisch genannt, und immer
verteidigte sich der Besatzer im besetzten Gebiet.
Der Fakt ihrer Doppelstaatsbürgerschaft erzwang geradezu eine
Nachfrage beim US-Außenminister – der wie in anderen Fällen „auf die
Aufklärung durch das israelische Militär warte“, bevor er Stellung
beziehen könne. Im schlimmsten Falle Steinwürfe gegen scharfe Schüsse –
eine Tendenz sollte dabei festgemacht sein. Doch weit gefehlt! Es ist
nicht der erste Todesfall US-amerikanischer und von Doppelstaatsbürgern,
den Washington, ohne Reaktion kann man ja nicht sagen – es liefert ja
weiter – wie auch Deutschland – Munition an die israelischen
Streitkräfte, aber ohne Gegenreaktion. Es sollen hier zwei Fälle
genannte werden, die analog liegen, und aus der Erinnerung der Menschen
nicht vergessen werden sollen, da sie auch bisher ungeahndet blieben:
Der Fall Rachel Corrie
Geboren am 10.04.1979 im Staate Washington, USA, gestorben am
16.03.2003 in Rafah, im Gazastreifen
Die junge Frau hatte im Rahmen der US-Solidaritätsgesellschaft ISM
an Protesten gegen den Abriss palästinensischer Wohngebäude im
Gazastreifen teilgenommen und wurde dort von einem gepanzerten Bulldozer
der israelischen Armee zu Tode gequetscht. Internationale
Konsequenzen – Fehlanzeige.
Weiterhin der Fall der Erstürmung der Mavi
Marmara am 31.05.2010
Bei der Enterung des Schiffes starben 9 türkische Staatsbürger,
darunter einer mit doppelter Staatsbürgerschaft – ebenfalls
US-Amerikaner –
Furkan Doğan, geboren am 20.10.1991 im Staat New York,USA
Die Solidaritätsflottille, geleitet durch die Mavi Marmara, ,
bestehend aus insgesamt 6 Schiffen, wollte Hilfsgüter in den
Gazastreifen transportieren. An Bord der Mavi Marmara befanden sich auch
internationale Beobachter, wie der schwedische Schriftsteller Henning
Mankell, Mairead Maguire – irische Friedensnobelpreisträgerin 1976,
Haneen Zoabi – palästinensische Knesseth-Abgeordnete und Edward Peck –
ein ehemaliger US-Botschafter. Neben diesen nahmen auch zumindest 2
Linken-Abgeordnete des Deutschen Bundestages an der Reise teil.
Die Schiffe – hauptsächlich die Mavi Marmara – wurde von der
israelischen Kriegsmarine noch in internationalen Gewässern geentert,
also vor Erreichen der Gewässer Israels oder des Gazastreifens. Bei der
Enterung wurden 7 israelische Soldaten leicht verletzt, auf Seiten der
Reisenden auf den Schiffen – 3 wurden geentert, jedoch lediglich auf der
Mavi Marmara wurde seitens des israelischen Militärs scharf geschossen,
war dies anders.
Eine Obduktion durch türkische Pathologen,
zitiert in Wikipedia, ergab, dass eine Person von fünf Schüssen aus
einer Distanz von weniger als 45 cm getroffen worden war, davon je
einmal ins Gesicht, in den Hinterkopf und den Rücken und zweimal ins
Bein. Fünf der neun Todesopfer seien entweder in den Hinterkopf oder in
den Rücken geschossen worden, ein Schuss sei aus höchstens 14 cm
Entfernung abgefeuert worden. Weitere 48 Aktivisten seien ebenfalls
durch Schüsse verletzt worden, von denen noch ein weiterer im
Krankenhaus verstarb.
Der Tod von Furkan Doğan erzeugte anfänglich Aufsehen – ein US-Bürger
tot – doch dann verlief wieder alles im Sande. Die israelische Regierung
stimmte 2013 zu, die Opferfamilien zu entschädigen, gegen die
Einstellung der in der Türkei anhängigen Verfahren gegen die leitenden
israelischen Offiziere – Verantwortlichen. Von einer Reaktion der USA
hörte man nichts mehr in der Presse.
Interessant ist auch die westliche Rechtsauslegung in diesem Fall –
damals wurde die Version von westlicher Seite aus präferiert, dass die
Schiffe mit humanitärer Hilfe ein legitimes militärisches – kein ziviles
- Ziel gewesen seien, da sie die von Israel beanspruchte Kontrolle über
den Gazastreifen beeinträchtigte. Base der Erklärung war
merkwürdigerweise das Internationale Seerechtsübereinkommen, das von
Israel nicht ratifiziert wurde. Das Entern ziviler Schiffe durch schwer
bewaffnete Spezialeinheiten sei also rechtens. Dieser Auffassung schloss
sich übrigens auch der deutsche Generalbundesanwalt 2014 an, und stellte
alle weiteren Ermittlungen ein.
Außer Toten – nichts gewesen – man stelle sich vor Nicaragua hätte so
auf von den USA angeheuerte Schiffe und Boote reagiert, die die
nicaraguanischen Kontras mit Waffen versorgt haben!
Doch zurück zu Aysenur Ezgi Eygi – sie wurde durch Kopfschuss bei
einer friedlichen Demonstration getötet. Behalten wir die Augen auf und
sehen, wie wir ihr Gerechtigkeit wiederfahren lassen können, denn die
großen politischen Entscheider leiden an akuter Demenz in dieser Frage –
und die Medien übersetzen, falls erforderlich, den israelischen
Militärinformationsdienst, der übrigens auch für die Zensur von Reporten
in Israel zuständig ist
Also unsere Forderung: Gerechtigkeit für Aysenur Ezgi Eygi –
Eine internationale Untersuchungskommission soll die Umstände ihres
Todes untersuchen.
Nach dem Urteil und dessen Vollstreckung – falls man davon sprechen
kann –am Mörder Elor
Azaria, der vor laufenden Kameras einen gefesselt am Boden
liegenden verwundeten palästinensischen mutmaßlichen Terroristen direkt
per Kopfschuss ermordete. Nach 13 Monaten wurde er auf Betreiben von
Netanjahu freigelassen. Eine derartige Untersuchung ist keine, sie ist
eine Verhöhnung der Opfer. Eine Untersuchung muss unparteiisch sein –
und dies könne die israelischen Behörden nachweislich nicht mehr sein.
Doppelte Standards im deutschen Auswärtigen Amt
- Baerbock ist
„erschüttert“
Am 11.04.2022 wurde die palästinensisch US-amerikanische Al Jazeera
Reporterin Shireen Abu Akleh nach Angaben der palästinensischen
Selbstverwaltungsbehörde in der Stadt Jenin durch Schüsse des
israelischen Militärs getötet, ihr Kollege schwer verletzt. Das
israelische Militär bestreitet dies natürlich, es macht die
Palästinenser verantwortlich für den Tod der Reporterin, es verlangt die
Herausgabe aller Beweise. Die Autopsie der An-Najah National University
kam zu dem Schluss, Shireen Abu Akleh wurde aus weiter Entfernung
erschossen. Das Projektil war NATO-Standard Gewehrmunition – doch die
Israelis behaupten nun, die PLO nutze die gleichen Patronen.
Am 13.04.2022 sollte die Reporterin beigesetzt werden. Die
israelischen Behörden behinderten und zerstreuten die zahlreichen,
vorwiegend palästinensischen Besucher der Beisetzung durch den Einsatz
massiver Gewalt. Diese Aktion wurde auch von westlichen Medien
dokumentiert, allerdings durch eine recht selektive Auswahl der Bilder,
die das Ausmaß der Gewaltaktionen der israelischen Sicherheitskräfte
eher verharmlost, wie die folgenden Bilder zeigen.
Ein Polizist im Hintergrund - also eigentlich nicht viel los.
Schon Wikipedia sieht dies anders - das folgende Foto war in einer
der Versionen, die fast im Stundentakt geändert worden sind - die Namen
in der Versionsgeschichte und die Änderungen sind eine sinnvolle Lektüre
für Wikipedia-Gläubige.
Selbst die israelische Zeitung Haaretz publiziert dort kritischere
Fotos und Berichte – und dokumentiert auch den vergeblichen Versuch der
israelischen Armee die Ermordung der Journalistin palästinensischen
Sicherheitskräften oder Aktivisten anzulasten. Man sieht also, wohin die
israelischen Untersuchungen zielen – Entlastung der eigenen Truppen.
Dabei verleugnet man völlig, dass Shireen Abu Akleh auf der Seite der
Palästinenser stand, so hätte ein „angreifender palästinensischer
Aktivist“ umdrehen und nach hinten schießen müssen.
Nun Frau Bearbock hat sich „erschüttert“ gezeigt – die Anführungszeichen
um ihre Erschütterung kommen übrigens vom Spiegel, nicht von uns. Denn
es ist nicht der erste Journalist, der bei der Dokumentation
israelischer Truppen auf palästinensischen Gebiet erschossen wurde, aber
es ist diesmal eine US-Bürgerin, das wirbelt Staub auf. Die anderen
toten Journalisten von Al-Jazeera und Al-Arabia – zweier arabischer
Nachrichtensender, die die israelischen Aktionen kritisch dokumentierten
– wurden kurz erwähnt und dann wieder totgeschwiegen. Hier wird es
sicher auch so weitergehen, denn sie war nicht die erste US-Amerikanern
die von israelischen Truppen getötet wurde. So wurde
Rachel Corrie im
Jahre 2003 getötet, oder 80-jährige
Omar Abdulmajeed Asaad, ebenfalls
mit doppelter Staatsbürgerschaft, wurde am 12.01.2022 von israelischen
Spezialeinheiten verhaftet, und nach dem Abzug der Israelis tot – noch
gefesselt – zurückgelassen.
Der Skandal ist, dass all diese Vorfälle
mit dem Ausdruck der „Erschütterung“ von unseren Politikern kommentiert
werden, ohne jedoch auf den eigentlichen Skandal hinzuweisen, oder gar
Maßnahmen zu ergreifen! Der eigentliche Skandal ist, dass all diese
Verbrechen auf dem Territorium der palästinensischen Selbstverwaltung
geschehen sind – also auf dem Gebiet, welches nach den
Oslo-Verträgen
„unter voller Souveränität“ der Palästinenser steht – der sogenannten
Zone A.
Dies belegt, dass das Lippenbekenntnis zur
Zweistaatenlösung, basierend auf den Oslo-Verträgen, schon seit vielen
Jahren nicht mehr ernst genommen wird, lediglich zur „Ruhigstellung der
Palästinenser“ argumentativ als Placebo genutzt wird. Denn israelische
Spezialeinheiten fallen nach Belieben in die exklusiv-palästinensischen
der Zone A ein, ohne dass sich der Westen darum kümmert. Also Ukraine –
Russland Relationen mal durch einen Verbündeten? Ohne Sanktionen – nein,
sogar mit offiziell unterstützter Rüstungskooperation und
Waffengeschenken, wie bei den 2 U-Boote bezahlen, 3 bekommen, eins von
der deutschen Regierung auf Staatskosten geschenktes – dies ist
mindestens das zweite Mal so vereinbart. Das sind die deutschen
Sanktionen für Israels Verletzung der Oslo-Verträge, der von Deutschland
ja noch als Ziel verkündeten Zweistaatenlösung.
Nebenbei – Frau
Kiew-Reisende Bearbock – Sie sollte sich auch „erschüttert“ über die
Verhaftung der deutschen Journalistin Marlene Förster im Irak zeigen.
Förster sitzt seit dem 20.04.2020 in Geheimdiensthaft in Bagdad. Aber da
sie sich ja augenscheinlich für die kurdischen Probleme interessierte,
wird hier das AA sich sicher auch recht weit zurückhalten. Das ist
selektive Pflichtwahrnehmung.
Unterschreiben Sie die Petition zugunsten der Aufforderung zur
diplomatischen Hilfe für Frau Förster
Aus aktuellem Anlass -
Israels neue Annektionspläne
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu plant am
01.07.2020 weite Teile des Westjordanlandes - der Zone C -
zu annektieren. Nun sichert er auch zu, dass
auch alle jüdischen Siedlungen auf der Westbank und Jerusalem
in diese Annektionspläne - koordiniert mit dem Weißen Haus - einbezogen
werden sollen. Die Vorbereitungen sind im vollen Gange ...
Außenminister Maas warnte ausdrücklich davor und wird
auch auf Begegnungen mit Israelis und internationalen Politikern recht
eindeutig - das erfährt man, wenn man israelische Zeitungen
liest ... Nur in Deutschland - anders als zum Beispiel in Spanien
- findet man unter COVID - Bundesliga und so weiter - kaum ein
Wort darüber, noch weniger Details ...
Der nächste große Landraub palästinensischen Gebietes ist
angesagt - wir sollten das Schweigen brechen und zumindest so,
wie auf die Krim-Annektion reagieren - dort wurde
fremdes Land in breiter Übereinstimmung mit der dortigen Bevölkerung
annektiert - im Falle Israels jedoch soll fremdes Land annektiert werden,
welches durch illegale, militärstrategisch geplante Besiedlung
erst "eigene" Bevölkerung verzeichnet, die angestammte Bevölkerung wird
diskriminiert. Also wo bleiben die
Sanktionen - vor allen der Rüstungskooperation?
Der Oslo-Plan ist von Israel langfristig, geplant und im
bewussten Bruch internationaler Übereinkommen ad acta gelegt worden
- waren schöne Worte - wie Trumps Plan für den Frieden in Israel.
"Palästina kann einen eigenen Flughafen haben" - der auch mit EU-Geldern
errichtete wurde, wurde von den Israelis 2001 völlig zerstört.
|
Die Palästinenser die dann in den "neuen
Gebieten Israels" leben werden sind dann Ausländer im eigenen
Land - das ist gesetzlich schon fest so verankert - sollen in
ihnen zugewiesenen Gebieten leben - Bantustans
- die Israelis habe viel vom früheren weißen Südafrika gelernt -
ohne Bürgerrechte. Da kann es schon vorkommen, wie
letzte Woche - das
ein autistisches palästinensisches Kind
auf dem Schulweg mal erschossen wird ... Sorry - die
könnten ja auch verduften ... am besten alle Palästinenser ... |
Trumps großer
"Friedens-Deal" - 28.01.2020
Im Vorfeld wurde erwartet, dass Trump in seinem Treffen mit dem
Premierminister Netanjahu und dem Oppositionschef Ganz den Abschied von
der bisher von den westlichen Staaten - inklusive der EU - nur
halbherzig verteidigten Zwei-Staaten-Plan von Oslo verkünden würde -
unter Ausnutzung der weltweiten Sympathiewelle mit Israel, resultierend
aus dem 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, der am Vortag zurecht
die Weltmedien beschäftigte und die Verbrechen der Nazis thematisierte.
Gleichzeitig kann das Treffen als gegenseitige Hilfe beider Regierungen
begriffen werden - Trump steht unter Druck - Amtsenthebung und Wahlen
sind in Sichtweite - Netanjahu - Korruptionstanklage und ebenfalls
baldige Wahlen. Nun soweit ging Trump heute nicht - formal
bleibt es bei der Zweistaatenlösung, auch wenn man einer weiteren
Annektion palästinensischen Landes und einer anti-paläsinensischen
Planung ein neues aggressiveres Gesicht gab - Initiative welche jedoch
umgehend von der Regierung Palästinas zurückgewiesen wurde.
Der
US-Israelische Plan ist nun die Schaffung von Bantustans für die
Palästinenser, und unbegrenzte Kontrolle und Macht der israelischen
Armee ausgelegt und kann auf keinen Fall die berechtigten Interessen des
palästinensischen Volkes zufriedenstellen.
Diese Einschätzung wird auch durch israelische Bürgerrechtsbewegung
geteilt und wie folgt kurz zusammengefasst:
Nicht
Frieden, sondern Apartheid: Eine kurze Antwort auf den „Trump Plan“
Was hat sich heute geändert?
Die Realität vor Ort ist bereits eine vollständige israelische
Kontrolle über das gesamte Gebiet zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer
sowie über alle Menschen, die darin leben. Es ist eine Realität
eines von Natur aus undemokratischen Staates. Die wichtigste Änderung
besteht heute darin, dass Israel und die Regierung Trump einen Schritt
weiter gehen, um ihre Absicht zu bekunden, diese Realität
aufrechtzuerhalten. Diese Klarheit verringert die Kluft zwischen der
gegenwärtigen Situation und den euphemistischen Begriffen, mit denen sie
beschrieben wird, erheblich.
Was hat sich heute nicht geändert? Morgen
werden immer noch 14 Millionen Menschen zwischen dem Jordan und
dem Mittelmeer leben, fünf Millionen davon palästinensische Untertanen
ohne politische Rechte. Und wir alle hier, auf die eine oder
andere Weise, werden unter der Herrschaft derselben Regierung in
Jerusalem bleiben, einer Regierung, die unermüdlich daran arbeitet, die
Vorherrschaft eines Volkes auf Kosten des anderen voranzutreiben,
während sie seine Rechte ständig mit Füßen tritt.
Und die Zukunft? Was den Palästinensern
derzeit angeboten wird, sind keine Rechte oder ein Staat, sondern ein
permanenter Staat der Apartheid. Kein großes Marketing kann
diese Schande auslöschen oder die Fakten verwischen. Aber die
schmerzhaften Tatsachen von heute geben Anlass zur Hoffnung auf die
Zukunft, die einzige Zukunft, die wirklich Frieden bieten kann. Eine
Zukunft, die nicht auf Überlegenheit für einige und Unterdrückung für
andere beruht, sondern auf voller Gleichheit, Freiheit, Würde und
Rechten für alle.
Der
Tag wird kommen. Hagai
El-Ad Executive Director von B’Tselem
Info-Mail B´Tselem vom 28.01.2020
Mehr Information zu diesem Thema von B´Tselem finden sie hier.
Folgerichtig zu diesem "Friedens-Plan" hat Netanjahu heute auch die
weitgehende Annektion des Jordantals Zone C des Palästinenserstaates
erklärt. Siehe auch
Times of Israel 28.01.2020 und die Bemerkungen im nächsten
Kurzartikel auf dieser Seite.
Abschießend soll noch darauf hingewiesen werden, dass mit dem neuen
Nationalstaatsgesetz vom Juli 2018 die nicht-jüdische Bevölkerung ihrer
Rechte beraubt, zu Bürgern zweiter Klasse - oder besser Nicht-Bürgern -
erklärt wurden, was selbst auch Araber mit israelischer
Staatsbürgerschaft einbezieht - ganz zu schweigen von den
Palästinensern. Hier einige Medienstimmen zu diesem Sachverhalt.
Deutschlandfunk -
Die Zeit -
TAZ
Israelische Annektionspläne der Oslo-Zone C -
Integraler Bestandteil des palästinensichen Staates
In diesem Teil unserer Web-Site soll eine kritische
Bewertung der politischen Zustände in der Nahost-Region - also Israel -
Palästina - und die Nachbarländer - aufgebaut werden und mit bekannten
und neuem Kartenmaterial untersetzt werden.
Anlass der
Einrichtung dieser Sektion ist die offene Diskrepanz zwischen den dort
geschehenden Ereignissen und unserer Berichterstattung, speziell in
Deutschland, als auch aktuell die Ankündigung weiterer Annektionen
palästinensischer Ge-biete - auf dem Weg zu Erez Israel, verkündet vom
israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu am 11.09.2019.
Das nebenstehende Poster der IRGUN - eine jüdische
Terrororganisation welche in die israelische Armee übernommen wurde -
deren Chef war Menachim Begin - späterer Premierminister Israels -
stellt die eigentlichen Gebietsansprüche Israels dar, welche letztlich
auch Jordanien einschießen. (Quelle: Wikipedia
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Irgun_poster_Erez_Jisrael.jpg)
Er hoffte
damit seine Chancen für seine Wiederwahl zu verbessern, doch es hat
nicht gereicht für ihn. Aber, und das ist wesentlich,
in Israel hat
dieser Plan kaum Kritik hervorgerufen - bis auf die arabische Minderheit
- über 20% der Bevöl-kerung - und einige Linke Gruppen scheint der Plan
zu gefallen. Keine der anderen Parteien hat die Annektionsankündigung
verurteilt, es scheint also ein Mitte-Rechts-Religiöser-Konsens zu
bestehen das gesamte Jordantal zu annektieren. Neben dem Gebietsanspruch
stellt dies auch eine Schlüsselposition der Wasserverteilung für die den
Palästinensern verbleibenden Gebiete und die Nachbarstaaten dar.
Diese Daten- und Kartensammlung wird erst nur in der deutschen Version
unserer Site integriert und dann schrittweise auch in die anderen
Versionen.
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erweitert ...
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